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Jussupow-Palais (Sankt Petersburg)

Sankt Peterburg, Nabereschnaja Reki Moiki, 94, Tel.: +7 812 332-19-91, +7 812 314-98-83, +7 812 314-38-59, +7 812 314-30-49, +7 812 314-88-93, +7 812 314-63-32, +7 812 314-98-92. Metro: Sennaja Ploschtschad, Sadowaja, Gostinyj Dwor, Newski Prospekt.

Auf der Karte

http://www.yusupov-palace.ru

Fast zwei Jahrhunderte lang bildete sich das Ensemble des Jussupow-Palais heraus, genauer gesagt, eines geräumigen städtischen Herrenhauses — eines der wenigen, die in Petersburg bis heute erhalten geblieben sind. Genauso wie die anderen Herrensitz-Ensembles der Altstadt, ist es mit der Lebensbahn vieler historischer Figuren aus Petersburger alten Zeiten verbunden. Das heißt, die Geschichte des Palais hatte auch eine mehr als hundertjährige Etappe vor der „Jussupows-Zeit“.

Im frühen 18. Jahrhundert befanden sich am linken Ufer der Moika ein kleiner Palast und der Herrensitz der Zarewna Praskowja, einer Nichte Peters des Großen. 1726 überreichte Praskowja Ioannowna diesen Herrensitz dem Semjonowskoje-Leibgarderegiment, das hier bis 1742 einquartiert war.

Mitte der 1740er Jahre schloss sich dieses Gelände dem geräumigen Anwesen des Grafen Pjotr Schuwalow an. Ein geschickter Höfling, der nach dem Staatsstreich der Kaiserin Elisabeth I. zu einem hohen Staatsbeamten wurde, hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Staatsgeschäfte während der ganzen Regierungszeit der Tochter Peters des Großen.

Den Namen des Architekten, der im neuen Anwesen des Grafen Schuwalow das Palais erbaute, hat die Geschichte nicht bewahrt. Auf der Zeichnung des Malers M. Machaew aus dem Jahr 1760 ist zu sehen, dass es eine Villa im Stil des russischen Barocks war, wo Graf Schuwalow aufwändige Feste gab und seine gekrönte Patronin empfing. 1754 wurde im Schuwalow-Palast an der Moika mit einem prunkvollen Maskenball die Geburt von dem Zessarewitsch Pawel Petrowitsch, dem zukünftigen russischen Kaiser, gefeiert.

Der Sohn Pjotr Schuwalows, Graf Andrej Petrowitsch, hat das Herrenhaus seines Vaters verkauft. Ein angesehener Würdenträger der neuen Herrschaftsepoche, der zu engen Vertrauten Katharinas II. gehörte, hielt wohl die Gemächer seines Elternhauses für altmodisch und antiquiert. Ein Schloss nach seinem eigenen Geschmack, im klassizistischen Stil, der gerade Mode wurde, wollte der junge Graf Schuwalow den Moika-Fluss aufwärts errichten lassen.

Das Projekt des neuen Gebäudes, das in den 1770er Jahren erbaut wurde, hatte der Architekt J.-B. Vallin de la Mothe entworfen. Nach seinem Konzept befand sich der Haupteingang des Hauses seitens des Innenhofes. Eine 7 Meter hohe Umzäunung mit schlanken klassischen Säulen um diesen Hof herum ist das Einzige, was von jener Schlossanlage bis heute erhalten geblieben ist.

Das Schuwalow-Haus an der Moika, das bei den Nachkommen des Grafen zugunsten der Staatskasse gekauft worden war, wurde 1795 auf Befehl der Kaiserin Katharina der Hoffräulein Gräfin Alexandra Branicka verliehen. Es sind keine Zeugnisse eines bedeutenden Umbaus des Hauses in diesen Jahren gefunden.

Gräfin Alexandra Wassiljewna Branicka, die Gemahlin des polnischen Großhetmans der Krone, besaß das Palais im Laufe von 35 Jahren. Dann verkaufte die würdige Hausherrin die Schlossanlage an ihre Verwandten, Fürsten Jussupows, für 250 Tausend Rubel. Der Kaufbrief wurde auf den Namen von Boris Nikolajewitsch Jussupow, dem Neffen von Frau Branicka, ausgestellt.

Am 5. März 1830 begann ein neues, dynamisches und glänzendes Leben des alten Palais, das in die Geschichte Russlands und in die Annalen der Petersburger Architektur unter dem Namen „Jussupow-Palais“ eingegangen ist.

Neue Hausherren begannen mit einem kompletten Umbau der Anlage, der einem angesehenen klassizistischen Baukünstler, dem „Rektor für Architektur“ an der Kunsthochschule, Andrej Alexejewitsch Michajlow überlassen wurde. Er hat das Palais gründlich umgestaltet und wesentlich vergrößert: Von der östlichen Seite baute er ein dreigeschossiges Gebäude an, dessen Hauptgeschoss den größten Saal des neuen Schlosses, den Bankettsaal, aufnahm. Die Palaisflügel wurden umgebaut und zu einem Gebäude vereinigt, das sich in die Mitte des Hofguts hinzog — da befanden sich die Säle der Gemäldegalerie, an die sich das Haustheater anschloss. Auf dem Gelände des Herrensitzes wurden Orangerien, ein Gartenpavillon und ein Landschaftsgarten eingerichtet. Mit einem unvergleichlichen Prunk hat der Architekt die Innenräume des Palais gestaltet, deren Ausstattung im Stil des feierlichen russischen Empire gehalten wurde.

In den 1840er – 1860er Jahren arbeiteten an dem Palais die Architekten Bernard de Simone und Hippolyth Monighetti. Ihr Schaffen fiel auf die romantischste Etappe der russischen Architektur, und zwar die des Historismus, wenn sich auf der Grundlage künstlerischer Motive der Vergangenheit neue stilistische Variationen entwickelten: Neorenaissance, Neurokoko, Neoklassizismus. Alle diese Kunstrichtungen wurden in der Innenausstattung des Jussupow-Palais belebt. Die Säle für allerlei Zwecke — das Haustheater, der Wintergarten, der Musiksalon, Salons, Buffetzimmer, Bibliotheken, Schlafzimmer, Speisezimmer und Boudoirs — wurden meisterhaft im Rahmen dieser Kunsttendenzen gestaltet, die „auf das Vergangene träumerisch zurückblicken“ ließen.

Anfang der 1890er Jahre bedurfte das alte Haus an der Moika wieder einer Modernisierung. Die Jussupows beauftragten damit den Architekten Alexander Stepanow. Dieser hat die Aufgabe des technischen Umbaus des Gebäudes glänzend gelöst: es wurde mit elektrischem Licht, Warmwasserheizung, Wasserleitung und sanitären Anlagen ausgestattet. Die künstlerische Begabung des Meisters verkörperte sich in mehreren neugestalteten Interieuren, darunter dem Maurischen Salon, dem Eichenholz-Speisezimmer und dem Meisterwerk des Architekten, dem Miniaturhaustheater.

Anfang des 20. Jahrhunderts befasste sich der Architekt A. Beloborodow mit der Neugestaltung der Appartements für Felix Jussupow und seine Gemahlin Irina im Erdgeschoss. Ein Student der Kunsthochschule, sammelte er eine Gruppe junger talentierter Künstler um sich: S. Tschechonin, W. Konaschewitsch, N. Tyrsa. Die Innenräume des Palais wurden im Stil des aufkommenden Neoklassizismus mit einem „Beiklang“ des Jugendstils eingerichtet.

Nach dem Erlass vom 22. Februar 1919, unterzeichnet von G. Sinowjew und A. Lunatscharski, wurde das Palais nationalisiert. Der Museen-Ausschuss des Volkskommissariats für Bildungswesen beschloss das Jussupow-Palais als ein Kunst- und historisches Denkmal zu erhalten. Am 20. September 1919 wurde die Jussupow-Galerie, die die Kunstwerke aus der Familiensammlung beherbergte, für die Besucher eröffnet. 1924 begannen die Führungen in die historischen Palaisräume, die mit der Ermordung Grigori Rasputins verbunden waren. Leider waren die Kunstschätze der Jussupows nicht lange „in ihrem Zuhause“ den Besuchern zugänglich. 1925 wurde das „Museum des Alltagslebens des Adels“ im Jussupow-Palais wie in vielen anderen historischen Herrenhäusern der Stadt geschlossen. Es wurde mit seiner „Liquidierung“ angefangen — einer chaotischen und manchmal unkontrollierten Abschaffung der wertvollsten Kunstwerke und Ausstattungsgegenstände.

Trotz aller Missgeschicke in der Zeit nach der Oktoberrevolution hatte das Jussupow-Palais mehr Glück als viele andere alte Herrenhäuser. Nachdem das Museum geschlossen worden war, wurde es den Pädagogen Leningrads überreicht und zum Mittelpunkt ihrer beruflichen Kontakte und kreativen Tätigkeit gemacht. Dank diesem Umstand entging das Palais dem barbarischen und gedankenlosen Umgang wie es bei anderen historischen Adelshäusern der Fall war, und seine Festsäle und Privaträume wurden bis heute bewahrt.

Während des zweiten Weltkrieges teilte das Haus an der Moika das Schicksal der Newa-Stadt. Am Anfang der Leningrader Blockade befand sich hier ein Kriegslazarett. Luftangriffe und Bombardierungen fügten dem Gebäude erheblichen Schaden zu. Im ersten Nachkriegsjahr begann eine gründliche Restaurierung der während der Blockade beschädigten Säle.

1960 wurde das Jussupow-Palais zu einem staatlich anerkannten historischen Kulturdenkmal erklärt.

Am Wiederbeleben des Palais und des Herrensitzes wird heute noch gearbeitet. Dank einem methodisch gezielten Restaurierungsprogramm sind die Paraderäume im Hauptgeschoss, die Enfilade der Säle der Gemäldegalerie, das Haustheater von einmaliger Schönheit, die so genannten Elternräume: die Appartements des Fürsten und die feine Boudoirs der Fürstin für Besichtigungen geöffnet, genauso wie die ehemaligen Privaträume von Felix Jussupow, wo eine lebensecht nachgebildete historische Szene „Ermordung Grigori Rasputins“ zu sehen ist, sowie die Wohnräume von Irina und Felix Jussupow mit der rekonstruierten Inneneinrichtung und der Ausstellung „Geschichte der Jussupow-Familie vom 10. bis zum 21. Jahrhundert“ mit historischen Dokumenten.

Heutzutage ist das Jussupow-Palais als eine Art „Einblick“ in das Alltagsleben der Adligen interessant. Ein Herrenhaus, wo fast ein ganzes Jahrhundert lang eine der vornehmsten und reichsten Adelsfamilien Russlands ihr Leben führte, erzählt Vieles über Vorlieben, Gelüste und Launen seiner ehemaligen Besitzer und über die Wohnkultur des Adels überhaupt.

Auch ohne Gemälde und Skulpturen aus früheren Zeiten hinterlässt das Palais immer noch einen starken künstlerischen Eindruck, überrascht durch Gepflegtheit, lebendige Atmosphäre, heimische Behaglichkeit.

Fotogalerie Foto Vorschau (117)

Jussupow-Palais



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