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Alexander-Newski-Kloster (Sankt Petersburg)

Sankt Petersburg, Nabereschnaja Reki Monastyrki, 1 (Tel.: +7 812 274-17-02, +7 812 274-24-33), Metro: Ploschtschad Alexandra Newskogo.

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http://www.lavra.spb.ru

Die Geschichte kennt zwei Entstehungswege von Klöstern: Zum einen entwickeln sie sich von selbst an verwüsteten Orten, wo die heiligen Eremiten früher ihre Abgeschiedenheit gefunden haben; zum anderen werden sie von eifrigsten Christen vorwiegend vor den Stadttoren als „Bollwerk des Glaubens“ zur Bewahrung und Verbreitung der christlichen Religion und Kultur geschaffen. Das Alexander-Newski-Kloster ist ohne Zweifel auf diese letzte Weise entstanden.

Einer der ältesten Historiker Sankt Petersburgs schreibt, dass Peter I. schon im Frühjahr 1704 den Ort für das künftige Kloster in Petersburg gewählt hat. Dieser Ort, genauso besumpft und bewaldet wie die anderen Flächen vom heutigen Sankt Petersburg, erforderte für seine Einrichtung einen großen Arbeits- und Zeitaufwand. Inzwischen gaben die dauernden Kämpfe mit den Schweden gegen die Newa-Mündung keine Möglichkeit, die Pläne zum baldigen Aufbau eines Mönchenheimes in Petersburg zu verwirklichen.

Am 13. Juni 1710 wurde Wyborg erstürmt und somit die Sicherheit der Hauptstadt von der Seite der allernächsten Grenzen erreicht. Danach, im Juli 1710, hatte der in Petersburg verweilende Kaiser „den zu bebauenden Ort besichtigt“. Damals wurde es angeordnet, „das Kloster solle unbedingt an dieser Stelle gegründet werden“. Es wurde beschlossen, es „das Kloster der lebensschaffenden heiligen Dreieinigkeit und des heiligen rechtgläubigen Großfürsten Alexander Newski“ zu nennen, und das steinerne Klostergebäude auf der rechten Seite des Schwarzen Flusses, das hölzerne partikuläre — auf der linken Seite zu erbauen. Der „in das Kloster eingesetzte“ Archimandrit Feodosij hat an der gewählten Stelle zwei Kreuze gesetzt: das eine — auf der rechten Seite des Schwarzen Flusses, und das andere — auf der linken. An dem Kreuz, das auf der rechten Flussseite gesetzt wurde, wurde eine Inschrift gemacht: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes wird hier auf Anordnung von der Königlichen Durchlauchtigen Majestät ein Kloster gegründet“. Und auf der linken Seite des Schwarzen Flusses setzte man ein Kreuz mit der Inschrift „Was dieses Kreuz bedeutet, wird jenes drüben sagen“.

Der Ort, der für Alexander-Newski-Kloster gewählt wurde, hatte eine historische Bedeutung.

Die Sagen behaupteten, er stehe mit der historischen Schlacht des 15. Juli 1240 in Zusammenhang, als die Nowgoroder die Truppen vom Jarl Birger niederschlugen, die in die Grenzen Russlands eingedrungen waren. Aber die berühmte Schlacht war nicht an der Mündung des Schwarzen Flusses stattgefunden, sondern an der Mündung des Flusses Ischora, 40 Werst die Newa hinauf, wo noch im 16. Jahrhundert eine hölzerne Kirche zu Ehren des Sieges über Schweden errichtet wurde. Dessen ungeachtet existierte die Legende und vielleicht hatte sie eine andere Schlacht zum Grund — die von dem 18. Mai 1301, als die Nowgoroder unter Anführung von Alexanders Sohn, dem Fürsten Andrej, wieder die Schweden niederwarfen und ihre 1300 aufgebaute Festung Landskron vernichteten, die sich nicht weit vom heutigen Alexander-Newski-Kloster befand.

Am 20. Februar 1712 befahl Peter I., dem Archimandriten Feodosij mitzuteilen, „er solle an dem besichtigten Ort mit dem Bau des Klosters anfangen“. Damals wurde auch das Geld für den Aufbau zugewiesen — gerade dem neugegründeten Kloster in Petersburg wurde das reiche Iwerski-Kloster mit allen seinen Erbgütern und Einnahmen und die Siedlung Ojazkoje des Nowodewitschi-Klosters mit allen ihren Dörfern und Grundstücken zugeschrieben. Außerdem wurde für den Aufbau und die Erhaltung im Kloster eines Spitals die Hälfte aller Klostererbgüter vom Ujesd Olonez diesem zugeschrieben. Dabei wurden die Bauern für 3 Jahre von den Steuern und der sogenannten Fuhrwerk-Verpflichtung befreit.

Das genaue Datum des Baubeginns ist nicht überliefert. Die Bescheinigung aus der Kanzlei des Newski-Klosters, die 1723 ausgestellt worden und unter den Papieren des Kabinetts von Peter I. im Staatsarchiv erhalten ist, bestimmt das Datum des Baubeginns schon auf Grund der Dokumentenforschung und rechnet es der Mitte Juni zu: „Der Aufbau in Holz begann im Jahre 1712, nach der Verabredung mit den Zimmerleuten — am 14. Juni“. „In demselben Jahr wurde eine hölzerne Kirche an jener Stelle gegründet, wo das Kreuz aufgesetzt worden war und eine Kapelle gestanden hatte. 1713 wurde diese Kirche fertig gebaut und am 25. März weihte man sie im Beisein von der Königlichen Durchlauchtigen Majestät und ihren Höchsten Würdenträgern zu Ehren der Verkündigung der Allerheiligsten Jungfrau Maria ein, und an demselben Tag hielt die Königliche Durchlauchtige Majestät mit der ganzen Begleitung im neuen Kloster ein Mahl“. Das heilige Antimension und die zur Einweihung der Kirche segnende Urkunde schickte Metropolit Iow durch den Presbyter Georgi Petrow noch im Januar 1713. Der 25. März (nach altem Kalender) 1713, als zum ersten Mal in den Wänden des Klosters die Heilige Liturgie gefeiert wurde, ist der Tag, wovon das Kloster seinen Anfang nimmt.

Die Errichtung der Kirche lockte die Pilger aus der Stadt an. Das erste Mitglied der Brüdergemeine des Alexander-Newski-Klosters war sein Vorsteher, „Archimandrit des bei Sankt Petersburg neugeschaffenen Klosters“ Feodosij (Janowskij). Er wurde zum Vorsteher des Klosters ernannt, als im Kloster noch keine Seele zu sehen war.

Als das Kloster ein bisschen bebaut wurde, kamen erste Mönche im Heim an. Man hat vorgeschlagen, im Alexander-Newski-Kloster die besten Mönche des ganzen Russlands anzusammeln. Nach den Listen, die Archimandrit Feodosij zusammengestellt hatte, wurden auf Zaren- und Senatsanordnungen die Geistlichen aus den Klöstern fast aller Eparchien eingeladen.

Das Alexander-Newski-Kloster hat sich Peter I. als ein vorbildliches Kloster vorgenommen. Hier wollte er seine Idee der „utilitaristischen“ Nutzung des Mönchtums für den Weltdienst in die Tat umsetzen — er hatte dieses Kloster als eine wohltätige Besserungs-, Lehr- und Heilanstalt im Sinne. Hier müsste das Obdach für die verkrüppelten und verabschiedeten Krieger, für die Invaliden des Großen Nordischen Krieges und für Geisteskranke sein, am Kloster müsste ein Spital veranstaltet werden, wo alle Mönche im Dienste bleiben sollten, und außerdem — eine Heil- und Korrektionsanstalt für den Arztzwang der Säufer. Diese Ideen wurden doch nicht ins Leben umgesetzt. Zum Glück aber für das Kloster, denn die Verwirklichung aller dieser Projekte widersprach seinem Hauptsinn: Das Kloster müsse eine Quelle des geistigen Lichtes und ein Vorbild des heiligmäßigen Lebens sein, wo das Gebet die Hauptbeschäftigung des Mönchtums ist. Mit der Zeit wurden im Kloster Dienste und Abteilungen eröffnet, die durch die lebenswichtige Notwendigkeit bedingt waren, den Dienst nicht nur für das Kloster selbst, sondern auch für die ganze Kirche und damalige Gesellschaft zu verbreiten.

Die Druckerei entstand im Alexander-Newski-Kloster im Jahre 1720, als das Kloster auf allerhöchste Anordnung vom 13. Dezember 1719 eine Kirchendruckmaschine samt 7 Arbeitsmännern aus der „St. Petersburger Druckerei“ übernahm. Das erste Buch, das hier erschien, war „Die Belehrung am Tage des heiligen Alexander Newski“. Hier wurde eine Fibel gedruckt, wurden Bücher gegen Raskolniki verlegen, Belehrungen und Predigten veröffentlicht, und später — Werke der Gelehrten und ihre Übersetzungen, liturgische Bücher.

Die Schule bei dem Alexander-Newski-Kloster, die die Grundlagen für eine Reihe der hervorragenden geistlichen Lehranstalten in Petersburg geschaffen hatte, wurde auf Erlass des Erzbischofs Feodosij vom 25. Oktober 1721 gegründet. „Nach den Anordnungen Ihrer Kaiserlichen Majestät und des Geistlichen Reglements“ wurde es befohlen, „beim Alexander-Newski-Kloster eine slawische Schule zum allgemeinen Nutzen für das Lernen der jungen Kinder im Lesen und Schreiben zu gründen, in der man sowohl die Kinder der Kirchendiener als auch die Waisenkinder, die keine Eltern und keine eigene Ernährung haben, sowie Unbekannte, wenn man sie in die Lehre geben möchte im Alter von 5 bis zu 13 Jahren aufnehmen und lehren muss, zuerst dem slawischen Lesen und Schreiben nach den neugedruckten Fibeln, und dann der Grammatik“. Das Hauptlehrmittel war „Fibel oder Lehre für die Knaben“ von Theophan Prokopowitsch.

1726 wurde auf der Basis dieser Schule das Alexander-Newski-slawisch-griechisch-lateinische Seminar geschaffen. Es gab den künftigen Kirchenleuten eine für jene Zeit gründliche theologische und allgemeine Bildung. Die Lehrer des Seminars befassten sich auch mit der Wissenschaft und veröffentlichten ihre Werke. Mit Hilfe des Seminarrektors Mönchsdiakons Nikodim (Putschenkow) und des Archimandriten Ioasaf (Matkewitsch), des Rektors vom Nowgoroder Seminar, wurden die Neuausgaben vom Paterikon aus dem Kiewer Höhlenkloster und von der Heiligenviten vorbereitet, die vom Hierarch Dmitri von Rostow gesammelt wurden.

Nach der Schulreform Katharinas II. wurde das Alexander-Newski-slawisch-griechisch-lateinische Seminar 1788 in das Hauptseminar, und 1797 — in die Alexander-Newski-Akademie umgestaltet. Laut Anordnungen Pauls I. vom 18. Dezember 1797 und vom 11. Januar 1798 wurde die neue Akademie zusammen mit den vorhandenen Kiewer und Moskauer und mit der neugegründeten Kasaner Akademien zur theologischen Hochschule, wohin man „die leistungsstarken Schüler aus den Seminaren der Eparchien für die Vervollkommnung in den höheren Wissenschaften und für den Erwerb des Lehrerberufs“ schicken musste. 1800 – 1804 diente Archimandrit Ewgenij (Bolchowitinow) als Präfekt der Alexander-Newski-Akademie, der sich späterhin den Namen durch seine kirchenhistorischen Werke gemacht hatte. 1809 wurde die Alexander-Newski-Akademie wegen der Reform im System der geistlichen Bildung in Russland in die Geistliche Akademie Sankt Petersburgs umgestaltet.

Zwei Jahre nach dem Ende des Großen Nordischen Krieges, am 29. Mai 1723, besuchte Peter I. das neu errichtete Kloster. An demselben Tag schrieb er einen Erlass: „Die im Roschdestwenskij Kloster von Wladimir beherbergten Gebeine des heiligen rechtgläubigen Großfürsten Alexander Newski sollen ins Alexander-Kloster übertragen werden“.

Am 11. April 1723 ertönten im alten Wladimir tausend Glockenstimmen. Die ganze Stadt versammelte sich an den Mauern des Roschdestwenskij Klosters. Nach der Liturgie wurde laut dem Höchstem Befehl der Schrein mit den Gebeinen des heiligen rechtgläubigen Großfürsten Alexander Newski in einer Arche untergebracht, die reich geschmückt, mit einem Baldachin aus kirschbraunem Samt mit Posamenten bedeckt und mit einem vergoldeten Kreuz gekrönt war. Es wurde beschlossen, die Arche über Moskau nach Twer bis Borowitschi auf dem Landwege zu tragen, und weiter von Borowitschi — auf dem Ilmensee, durch Nowgorod und auf dem Fluss Wolchow bis Ladogasee, und von dort aus — die Newa abwärts bis Sankt Petersburg auf dem Wasserweg zu transportieren. Dem Vorsteher des Roschdestwenskij Klosters Archimandriten Sergij wurde es „als einem den dritten Grad unter allen herrschenden Archimandriten Russlands Habenden“ durch den Erlass vom Heiligsten Synod vorgeschrieben, die feierliche Prozession zu begleiten. Außerdem musste er beaufsichtigen, dass „nur die Geistlichen die Arche mit den Gebeinen durch die Städte und die berühmten Orte trugen“. Auf dem ganzen Wege haben Menschenmengen die Prozession begrüßt, die sich für die Anbetung des Sakraments angesammelt haben, in den Städten wurden die weihevollen Gottesdienste gefeiert.

Als es offensichtlich wurde, dass die Prozession es nicht schaffen kann, zum Tag des Abschlusses des Friedens von Nystad in der Hauptstadt anzukommen, befahl der Zar, die Arche mit den Gebeinen in der steinernen Kirche in Schlüsselburg unterzubringen. Nach einem Jahr, am 30. August 1724, am dritten Jahrestag des Friedens von Nystad, wurden die Gebeine des heiligen Fürsten feierlich nach Petersburg übergeführt. In Ust-Ischora, beim Ort der Schlacht an der Newa, begrüßte Peter I. selbst die Prozession. Näher zur Hauptstadt schlossen sich die prächtig geschmückten Galeeren der Zarenbegleitung mit „dem Boot Peters des Großen“, des Vaters der russischen Flotte, an der Spitze der Prozession an. Bei Salutschüssen der Kanonen und Glockenläuten wurde der Schrein mit Gebeinen in der zu diesem Ereignis eingeweihten Alexaner-Newski-Klosterkirche feierlich untergebracht.

Nachdem die Hauptkirche von dem Kloster, die Dreifaltigkeitskirche, fertig gebaut worden war, wurden die Gebeine des heiligen Fürsten in die Nische hinter dem rechten Chorrampen feierlich übergetragen. Darüber wurde ein prunkvoller silberner Schrein aufgestellt, der 1752 auf Anordnung von Elisabeth gefertigt und mit den Inschriften von M. W. Lomonossow geschmückt worden war. Der Sarkophag wurde mit den ausgeprägten Basreliefs ornamentiert, die über die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben des heiligen Fürsten berichteten. 1743 hat Jelisaweta Petrowna einen Bittgang aus der hauptstädtischen Kathedrale ins Alexander-Newski-Kloster gestiftet. Seitdem begaben sich jährlich am 30. August, nach dem Ende der Liturgie sämtliche hauptstädtischen Geistlichen in Begleitung vom Bischof in weißen Kleidern und mit den Kirchenfahnen und Ikonen durch Newski-Prospekt zum Kloster, wo sie eine würdevolle Andacht dem heiligen Rechtgläubigen Fürsten hielten.

Am 18. Dezember 1797 wurde es dem Heiligsten Synod durch den höchsten Erlass vom Kaiser Paul I. befohlen, das Alexander-Newski-Kloster „zum Rang einer Lawra mit dem gleichen Personalbestand wie der des Kiewer Höhlenklosters und des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad zu erheben“.

Das Alexander-Newski-Kloster erwarb mit Recht eine große Ehre. Sein Leben war voll von der inneren und äußerlichen Erschaffung. Zusammen mit der Einrichtung des eigenen Lebens brachte es das Leben der neugegründeten Kirchenhauptstadt und der ganzen Umgebung in Ordnung. Im Alexander-Newski-Kloster wurden vor der Gründung des Heiligen Synods alle kirchlich-administrativen Angelegenheiten von Petersburg mit seinen Amtsbezirken vollzogen. Die Mönchspriester des Alexander-Newski-Klosters begaben sich jedes Jahr zu 10, 20, 30 und mehr, um auf den Schiffen, in den Spitälern, in den Kirchen unserer ausländischen Vertretungen, die im Westeuropa entstanden, Gottesdienste zu halten. Im Alexander-Newski-Kloster hat sich eine geistige Schule entwickelt, die bis jetzt existiert und ihre edle Mission erfüllt. Das Kloster trug dem Wohl der geistlichen Aufklärung ganz bedeutend bei: durch seine Predigte und insbesondere durch den Bücherdruck. Es versorgte alle Kirchen des riesigen Gebiets mit den in der Alexander-Newsker Drückerei verlegenen Büchern der ersten Belehrung über den Glauben und die Tugend.

Die Geistlichen aus dem Kloster widmeten jeden Tag pflichttreu dem Seelenheil ihrer Herde im Vertrauen auf Gott und auf Gebet ihres himmlischen Schutzheiligen — des ehrwürdigen Alexander Newski.

1922 büßte das Kloster sein Sakrament ein. Die Gebeine des heiligen Fürsten wurden konfisziert und befanden sich lange im Museum des Atheismus. Der kostbare Schrein geriet in die Eremitage. Erst im Sommer 1989 wurden die Gebeine des heiligen Alexander Newski in die Kirche zurückgebracht, und wie vor vielen Jahren kehrte der Bittgang auf den Newski-Prospekt und ins Alexander-Newski-Kloster zurück.

Der Schrein mit Gebeinen ist auf seinen historischen Platz hingestellt, der für jede Seele leicht zugänglich ist, die sich daran wendet. Jeden Tag werden davor Gottesdienste gehalten, Akathistos gesungen, Gebete gesprochen. Wieder wurde der Schutzheilige der Stadt an der Newa, der Rechtgläubige Fürst zum Hauptsakrament des Alexander-Newski-Klosters und zum Patron des hier mühenden Mönchsstandes und der arbeitenden Novizen, der zahlreichen Pilger und Kirchgänger, zur „Hoffnung der Söhne Russlands auf Rettung“.

Dank der Patronanz des heiligen Alexander verwandelte sich das Kloster aus einer kleinen Kirche und engen Lehmbauten in ein ganzes großes System der imposanten und monumentalen Anlagen, die bis zum Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts sorgenlos existierten, d. h. bis zum Vertreiben der Geistlichen aus dem Kloster.

Alle Hauptseiten der Tätigkeit vom Alexander-Newski-Kloster sind, nachdem sie eine selbständige Organisation bekommen hatten, aufgeblüht, erstarkt und haben sich gesetzmäßig voneinander abgesondert. Die administrative Tätigkeit der Kirche ist an das Konsistorium übergegangen. Die Schulbildung entwickelte sich zu einer Reihe der selbständigen geistlichen Bildungsanstalten. Der Verlag für belehrende Kirchenbücher ist in die Hände der obersten Organe von der Kirchenverwaltung und der geistlichen Wissenschaft übergegangen. Es wurden die unabhängigen Anstalten des Flotten- und Auslandsklerus gegründet. Und das Alexander-Newski-Kloster selbst hat sich ins Gebet und in die Wohltätigkeit vertieft. Dieser Charakter blieb dem Kloster während seiner ganzen weiteren Geschichte inhärent.

Das Alltagsleben im Kloster blieb fast unverändert. Mönchsweihen wurden im Kloster erteilt, es wurde in die Lawra aus den anderen Klöstern eingetreten — aber jetzt nicht bestimmungsmäßig, sondern auf Abruf oder auf eigene Bitte. Es wurde auch aus der Lawra in die anderen Klöster übergegangen. Verdiente Mönche des Alexander-Newski-Klosters bekamen Stellen der Vorsteher in den provinziellen Klöstern, wurden bei der Flotte, im Ausland und an anderen verschiedenen Orten eingesetzt.

Die Mönche aus dem Alexander-Newski-Kloster missionierten unter den heidnischen Völkern. Nach der Rückkehr aus China lebte hier einige Zeit Hyacinth (Bitschurin), der 1807 – 1820 als Leiter der russischen geistlichen Mission in Peking gedient hatte. Hier bereitete er seine Werke auf die Veröffentlichung vor, die eine Epoche in der Weltsinologie gemacht hatten. Hyacinth starb 1852 und wurde auf dem Lazarus-Friedhof des Alexander-Newski-Klosters begraben. Einen heldenmütigen Missionsdienst hielt in Amerika der Mönch Gedeon, der 1804 – 1807 im Verband der orthodoxen Mission auf der Kodiak-Insel arbeitete, und viele andere.

Das Kloster verlor allmählich die Flächen, die es teilweise unentgeltlich für die geistlichen Lehranstalten und Wohlfahrtseinrichtungen und Verwaltungsstellen bereitstellte, und teilweise für die gesellschaftlichen Bauten überlassen musste — für den Obwodny-Kanal, für die Nikolaibahn. Auf den restlichen Flächen begann das Kloster mit dem Bau von Häusern, die als eine Haupteinkommensquelle für die Erhaltung des Klosters benutzt wurden.

Die Alexander-Newski-Lawra diente als Residenz der hauptstädtischen Kirchenleitung und als Wallfahrtsort der Zarenfamilie. Hier wurden nicht selten die weihevollen Gottesdienste im Beisein von den Majestätischen Personen gehalten, und deshalb waren alle Klosterbauten und Kirchen durch Großartigkeit und Pracht gekennzeichnet. Die Klosterfriedhöfe waren die privilegiertesten Friedhöfe in Petersburg.

Mit dem Steinaufbau begann man im Kloster schon unter Peter I. „Der Hauptplan der Anlage“ des Alexander-Newski-Klosters wurde von dem italienischen Architekten Domenico Trezzini entworfen. Sein Projekt entsprach nicht in allem den orthodoxen Kanons: Die Fassade der Klosteranlage und die dazu gehörige Dreifaltigkeits-Kathedrale wurden der Newa zugekehrt, d.h. nach Osten, aber im Osten musste doch der Klostereingang sein. Das verzögerte den Aufbau des Klosters, das erst Ende des 18. Jahrhunderts fertig gebaut wurde. Am 30. August 1790 wurde die Dreifaltigkeits-Kathedrale vom Gebieter Gabril festlich geweiht und die Gebeine des heiligen Alexander Newski wurden darin übergetragen. Die Dreifaltigkeits-Kathedrale war dank ihrer üppigen Inneneinrichtung bemerkenswert, statt Ikonen wurde sie allerdings mit den Werken von van Dyck, Rubens, Bassano und von vielen bekannten russischen Malern verziert.

Die russischen Kaiser haben oft das Kloster und die Dreifaltigkeits-Kathedrale besucht und reiche Beiträge geleistet, darunter die goldenen liturgischen Gefäße, die Katharina II. bald nach der Einweihung der Kathedrale schenkte, vier wertvolle Altar-Evangelien des 17. Jahrhunderts, das goldene Kreuz, das 1660 für das Kirillow Kloster gemacht worden war und sogar das Heiligenbild „Christus am Ölberg“, das der Papst Pius IV. der Kaiserin Katharina II. geschenkt hatte. Zu den anderen kostbaren Gegenständen, die die Sakristei des Klosters beherbergte, zählte die Krone des heiligen Alexander Newski, die „ähnlich einer Bischofsmütze aus weißem Hermelin und hochrotem Samt gefertigt wurde“.

Die Gottesdienste in der Dreifaltigkeits-Kathedrale überraschten immer durch ihre Schönheit und Feierlichkeit. Die Chorsänger des Metropoliten im Kloster standen in ihrer Meisterschaft den Hofsängern nicht nach. Noch unter Peter I. wurde der Brauch eingeführt, nach Noten zu singen. Auf Erlass des Kaisers machte man Abschriften von „allen Übersetzungen der berühmten Melodien für das Chorsingen im Alexander-Newski-Kloster“. Anfang des 19. Jahrhunderts diente Erzpriester P. I. Turtschaninow als Chorleiter des Klosters, der viele alte und berühmte Melodien vertont hatte. Seit der Zeit der Kaiserin Katharina wurde es im Kloster angeordnet, dass ein Mönchspriester, ein Vorleser und ein Sänger den Gottdienst in der griechischen Sprache hielten.

Nach der Februarrevolution 1917 wurde der Bischof von Gdow Veniamin (Kasanski) zum Diözesanbischof von Sankt Petersburg gewählt. Im Mai 1917 visitierte man die Wirtschaftsverwaltung der Lawra und als Resultat dieser Revision wurde der frühere Vorsteher der Lawra Archimandrit Filaret abgesetzt. Als ein neuer Vorsteher wurde der Bischof von Jelisawetgrad Prokopij (Titov) hingesetzt. Vom 14. Dezember 1917 bis 26. Januar 1918 diente der Bischof Prokopij als Vorsteher des Klosters, aber am 26. Januar 1918 wurde Metropolit Veniamin zum heiligen Archimandriten der Lawra ernannt. Zum Prior wurde Archimandrit Viktor (Ostrovidov).

Laut Dekret „Über die Trennung der Kirche vom Staat und der Schule von der Kirche“ wurde das ganze Kirchenvermögen nationalisiert, und schon am 13. Januar 1918 befahl Alexandra Kollontai, alle Räume der Alexander-Newski-Lawra zu requirieren. Es gelang aber, das Vermögen vom Kloster zu retten, doch es wurden in demselben Jahre alle Wohnräume dem Petersburger Arbeiter- und Soldatenrat zur Verfügung gestellt, und auf einem Grundstück wurde eine Grabstätte für die angesehenen Parteifunktionäre organisiert, die jetzt einen Beinamen „Kommunistischer Platz“ hat. Im Februar 1919 hat der Petrograder Diözesanrat einen Teil der Klosterräume besetzt, und die Kirche der Ikone der Gottesmutter „Aller Trauernden Freude“ wurde zur Pfarrkirche.

Im Dezember 1919 wurde der Archimandrit Nikolai (Jaruschewitsch) zum neuen Vorsteher, unter dem das Verhältnis der Kirchenleitung zur Sowjetmacht loyaler wurde. Laut der Verfassung 1918 müsste bei jeder Kirchengemeinde ein Kirchenrat gegründet werden. So ein Rat wurde auch bei der Lawra organisiert. Er beschäftigte sich mit den Beziehungen mit der Staatsmacht und erfüllte wirtschaftliche Funktionen, außerdem kontrollierte er alle Geldbeiträge. Alle anderen Angelegenheiten wurden unter der Leitung vom Geistlichen Konzil der Lawra erledigt.

Am 12. Mai 1922, mitten „in der Konfiszierung kirchlicher Wertgegenstände zur Unterstützung der Hungernden“, wurde der Schrein mit den Gebeinen des heiligen rechtgläubigen Fürsten Alexander Newski aufgemacht. Er wurde konfisziert und in die Eremitage übergeführt, wo er bis jetzt bleibt. Und am 20. November desselben Jahres wurden schon die heiligen Gebeine weggenommen, die erst 1989 ins Kloster zurückkehrten.

Während der „Erneuerungsbewegung“ der 1920er – 1940er Jahre, die auf einer Gruppe der Petrograder Priester beruhte, überging die Lawra für kurze Zeit in die Hände der Erneuerer. Aber schon 1923 brachte der Bischof von Luga Manuil (Lemeschewski), der vom Hierarchen Tichon, dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland speziell für den Kampf gegen die Kirchenspalter nach Petrograd geschickt wurde, die Klostergemeinschaft zur Rekonziliation. Schon zum Jahre 1926 funktionierten nur 32 „Erneuerungskirchen“ aus 115.

Unter dem Metropoliten Joseph (Petrowych) bekommt die Dreifaltigkeits-Kirche der Lawra den Rang einer Kathedrale und bleibt so bis zum Jahre 1933. Nach der Schließung der Kathedrale im Jahr 1933 gehört der Kirchenleitung nur die Heiligen-Geist-Kirche, die 1935 geschlossen wird. Seit dieser Zeit wird der ganze Komplex der kirchlichen Gebäude wirtschaftlich benutzt.

Nach der Veränderung des Verhältnisses von der Sowjetmacht zur Russischen Orthodoxen Kirche im Jahre 1943 gibt die Regierung 1946 die Heiligen-Geist-Kirche der Lawra für die Organisation und Unterbringung der Leningrader Diözesanverwaltung zurück. Der neue Metropolit von Leningrad Grigorij (Tschukow) beantragt bei der Sowjetmacht die Wiederherstellung der Dreifaltigkeits-Kathedrale, doch erfolglos. Erst 1956 wurde die Kathedrale unter dem Metropolit Elewferij (Woronzow) der Kirchenleitung zurückgegeben. Ihr erster Vorsteher nach der Einweihung am 12. – 13. September 1957 war der Bischof Aleksij (Konoplew). In der Kathedrale fingen die täglichen Gottesdienste wieder an.

1961, während der „Chruschtschows Verfolgungen“, wurde die Heiligen-Geist-Kirche wieder nationalisiert. Deswegen wurden die Überreste von den Hochgeweihten Metropoliten Grigorij und Elewferij aus der Kirche in eine speziell im Keller der Dreifaltigkeits-Kathedrale eingerichtete Krypta übergetragen, und die Diözesanverwaltung zog in das Gebäude der Geistlichen Akademie auf die Uferstraße des Obwodny-Kanals, 17 um.

Als Zeichen dessen, dass der Diözesanbischof von Leningrad auch der heilige Archimandrit der Lawra ist, setzte der Metropolit Nikodim (Rotow) die Dreifaltigkeits-Kathedrale unter seine eigene Leitung, und im Jahre 1967 wurden die Vorsteher „Stellvertreter“ (Vikare) genannt. Diese Tradition wurde bis 1997 aufbewahrt, als die Gemeinde abgeschafft wurde und ihr ganzes Vermögen auf Beschluss des Metropoliten Wladimir (Kotljarow) der wiederhergestellten Alexander-Newski-Lawra zurückgegeben wurde.

Im Jahre 1985 wurde die Nikolaus-Friedhofskirche der Kirchenleitung übergegeben, die am 22. April 1985 würdevoll geweiht wurde. In der Kirche befinden sich die Gebeine des von vielen Gläubigen geehrten Heiligen und Einsiedlers Matfej (Totamir). Die Sonntagsandachten hält man in der Kirche bis jetzt jede Woche.

Seit 1987 ist die Nikolaus-Friedhofskirche eröffnet, die jetzt dem Kloster gehört.

Das offizielle Datum der Wiedergeburt des Klosters ist der 25. November 1996. Jetzt werden in den beiden Gotteshäusern nach einem speziellen Plan Gottesdienste gehalten.

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Alexander-Newski-Kloster



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