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Landsitz Ostankino (Moskau)

Moskau, ul. 1-ja Ostankinskaja, 5 (Tel.: +7 495 683-46-45), Metro: WDNCh.

Auf der Karte

http://www.museum.ru/ostankino/

Der Landsitz Ostankino ist ein einmalig gut erhaltenes Denkmal der russischen Architektur aus dem 18. Jahrhundert im Norden Moskaus.

Früher bei Moskau gelegen, befindet sich der Landsitz zurzeit 20 Minuten Fahrt vom Kreml und zieht die Liebhaber der Schönheit mit seinen strengen Formen der klassizistischen Architektur, mit der eleganten Innenausstattung und der zurückgezogenen Stille des alten Parks heran.

Das Ensemble des Landgutes bildete sich im Laufe von einigen Jahrhunderten heraus. Erstmals erwähnt wurde Ostankino Mitte des 16. Jahrhunderts.

Vom ersten Viertel des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Fürsten Tscherkasski das Anwesen Ostankino in ihrem Besitz.

Unter ihnen stellte Ostankino einen reichen Fürstensitz mit einer schönen Kirche, einem großen Herrenhaus und einem geräumigen Garten dar.

Das Landgut war damals so prunkvoll und gut eingerichtet, dass Kaiserin Jelisaweta Petrowna hier viermal wiederholt weilte.

Der heutzutage bestehende Ostankino-Palast wurde von einem der reichsten und vornehmsten Menschen jener Zeit, dem Grafen Nikolai Petrowitsch Scheremetew im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts aufgebaut. Die Adelsfamilie Scheremetew hatte den Landsitz 1743 als Mitgift seiner Mutter, geborener Fürstin Tscherkasski, erworben.

Die Eltern von Nikolai Petrowitsch hatten den Moskauer Vorort Kuskowo zur Residenz gewählt, deswegen diente Ostankino bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vorwiegend zu Wirtschaftszwecken.

An dem Entwurf dieses außergewöhnlichen Palasts arbeiteten bekannte russische Architekten F. Camporesi, V. Brenna und I. Starow. Verkörpert wurde er von A. Mironow und P. Argunow, den leibeigenen Architekten des Grafen Scheremetew. Die Errichtung fand 1792 – 1798 statt. Der Palast von Ostankino wurde völlig aus Holz erbaut, aber so verputzt, dass er wie steinern wirkt. Die Verwirklichung der hervorragenden Idee verdiente höchste Anerkennung.

Zum Wendepunkt in der Geschichte des Landguts wurde die Entscheidung von N. P. Scheremetew, in Ostankino ein Theater zu errichten. Im Unterschied zu den meisten Vertretern des aufgeklärten russischen Adels jener Zeit, verwandelte sich Scheremetews Neigung zum damals beschwärmten Theater in das Werk seines ganzen Lebens. Indem er eine gut ausgebildete Theatertruppe mit einem umfangreichen Repertoire und einige Theaterräume zur Verfügung hatte, hat sich Scheremetew vorgenommen, ein russlandweit einzigartiges Projekt einer sommerlichen Lustresidenz ins Leben zu rufen.

Im Geiste des Zeitalters der Aufklärung mit ihren Ideen der Einigung der Kulturen und der Einheit der Zivilisation sollte Ostankino zum Pantheon der Künste werden, zum Palais, wo das Theater herrscht.

Die Grundsätzliche Neuheit der Idee von Scheremetew bestand nicht nur darin, dass das Theater zum Mittelpunkt des Palastlebens wurde. Der Einfluss des Theaters ließ sich überall erkennen: in der Orientierung des Gutshauses nach Kreml, in der Auswahl des Haupt-Aussichtspunktes am weiten Ufer des Teiches von Moskauer Seite, in der Gestaltung des Ehrenhofes, der an eine Bühne, von Flügeln-Kulissen umgeben, erinnerte, in allmählicher Entfaltung der Interieure, die wie Szenen im Theaterstück einander abwechselten, in der Auswahl satter Farbtöne und reicher Verzierung eines äußerlich strengen klassizistischen Gebäudes mit Spiegeln und Gold, in der Vereinigung des echten Luxus mit Attrappen, in der realen und scheinbaren Raumtransformation.

Außerdem wurden die Festsäle, aufgefüllt mit hochwertigen Kunstwerken, die die Gemälde-, Graphik-, Skulpturgalerien u. a. bildeten, nicht nur zum Foyer, sondern zu einer Art Protomuseum.

Den Mittelpunkt des Palastes bildete das Theater, zu dem aus dem Vestibül zwei Wege führten. Der linke Flur brachte die Gäste in das untere Foyer — das Foyer des Parterres. Es lag im westlichen Flügel des Palastes, der größtenteils den Italienischen Pavillon beherbergte.

Harmonische Verschmelzung von Pracht und Zurückgezogenheit in der Gestaltung des Pavillons bezauberte die Gäste, und die Ausstattung mit Marmorskulpturen am edlen bläulich-grünen Hintergrund erinnerte an einen Park. Durch die rechte Flur gelangten die Gäste ins obere Foyer.

Die einander abwechselnden Säle bilden die Enfilade des Hochparterres, wo die farblichen Kontraste, der Volumenwechsel, das Licht- und Schattenspiel, zahlreiche Kunststücke den Gästen den „neuen Geschmack“ des Palastbesitzers — eine eigenartige Theater-Variante des klassizistischen Interieurs vorgestellt haben.

Am Ende des Foyers findet man eine Gemäldegalerie, deren farbenprächtige Gestalten der Sujetmalerei die bilderreichen Aufführungen vorweggenommen haben.

Während der Empfänge in Ostankino wurde nach einer Aufführung in demselben Saal ein Ball gegeben, gefolgt von einem Abendessen im Ägyptischen Pavillon. Dieser war in Form eines Atriums erbaut und in seiner Gestaltung von den klassizistischen Traditionen der Innenausstattung auf tiefste beeinflusst worden.

„Ich muss Dir von dem Haus des Grafen Scheremetew erzählen, der vorgestern eine Feier zu Ehren des polnischen Königs und der erlesenen Gesellschaft im Bestande von fünfhundert Personen gegeben hat. Kein einziger deutscher Gutsbesitzer, kaum irgendein Kurfürst hat so was Ähnliches… Im Erdgeschoss schimmert alles von Gold, Marmor, Skulpturen, Vasen. Man könne denken, die Schätze des Besitzers beschränken sich darauf, aber man geht hinauf und staunt beim Anblick des weiteren, nicht weniger königlichen Luxus. Großes prachtvolles Theater, Theatertruppe, Schauspieler, Tänzer, Kapelle — all das gehört dem Wirte“ — schrieb ein Augenzeuge.

Der hohe Professionalismus der Theatertruppe, die bis zu 200 Schauspieler, Sänger und Musiker zählte, lies sie erfolgreich mit dem Kaiserlichen Theater konkurrieren. Über hundert Opern, Komödien, Ballette machten ihr Repertoire aus, das Werke französischer und italienischer Komponisten — Gretry, Monsigny, Paisiello, Piccinni, russische komische Opern von Fomin, Kozlowski, Paschkewitsch u. a. m. einschloss.

Bei der Eröffnung des Theaters 1795 wurde die Oper von J. Kozlowski auf Worte von A. Potjomkin „Zelmira und Smelon oder Eroberung von Ismail“ aufgeführt. Am Feiertag, der 1797 zu Ehren des Kaisers Paul I. von Scheremetew veranstaltet wurde, gab man die Oper von A. Gretry „Les Mariages samnites“, die etwas später für den polnischen König Stanislaw August Poniatowski wiederholt wurde. In der Oper spielte glänzende Praskowia Schemtschugowa die Hauptrolle — die leibeigene Schauspielerin, die beste Sängerin, die Nikolai Petrowitsch Scheremetew später heiratete.

1801 wurde in Ostankino die beim Leben von N. P. Scheremetew letzte Feier dem Kaiser Alexander I. zu Ehren abgehalten. Die Blütezeit von Ostankino war glänzend, währte aber nicht lange. Bald darauf wurde die Theatertruppe aufgelöst und das Landgut von den Besitzern für lange Zeit verlassen.

Gegenwärtig ist Ostankino das einzige russische Theater aus dem 18. Jahrhundert, das die Bühne, den Zuschauerraum, die Schminkräume und zum Teil die Mechanismen des Maschinenraumes erhalten hat. Ausgezeichnete akustische Eigenschaften dieses Theaters, für die die Architekten und Bauarbeiter besonders gesorgt haben, machen es zum besten Saal Moskaus von der akustischen Seite her.

Einst transformierfähig, ist das Theater in Form des Ballsaals „Vauxhall“ bis zu unserer Zeit erhalten geblieben, es wird aber bis jetzt für Inszenierungen alter Opern und Veranstaltungen der Kammerkonzerte benutzt.

Die das Theater umgebenden Festsäle sind russlandweit einmalig hinsichtlich des Erhaltungsgrades der prunkvollen Schnitzereien und der vergoldeten Möbel des 18. Jahrhunderts, sowie auch des Mosaikparketts, das im ursprünglichen Zustand erhalten ist.

Die kostbaren Sammlungen von Leuchten, Skulpturen, Möbeln, die die Innenausstattung des Palastes bilden, nehmen ihren ursprünglichen Platz ein.

Das Museum verfügt über vielfältige Sammlungen der Kunstobjekte, die sowohl den Besitzern von Ostankino, den Grafen Scheremetew gehörten, als auch nach 1918 gesammelt wurden, nachdem der Palast verstaatlicht und zum Museum gemacht worden war.

Besonders wertvoll sind die Sammlungen der Einrichtungsgegenstände, die in Ostankino seit seiner Errichtung weilen.

Die größte davon ist die Sammlung der vergoldeten Möbel russischer und westeuropäischer Herkunft aus dem 18. – der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Darunter findet man verschiedene Arten und Formen der Weihrauchfässer, Stehlampen, Beistelltische, Wandverzierungen, Wandbilder, Möbel, die vorwiegend speziell für Ostankino hergestellt worden sind.

Einen bedeutenden Teil der Sammlung bilden die Kunstwerke des Holzschnitzers P. Spol, die sich durch reiche Phantasie und Feinheit der Verzierung auszeichnen.

Unter den Museumsammlungen der Beleuchtungsgeräte aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, die zur Einrichtung bestimmter Gutshäuser jener Zeit gehört haben, ist die von Ostankino die landesweit vollständigste und vielfältigste.

Von der ursprünglichen Einrichtung des Palastes sind zurzeit etwa zweihundert Stehlampen, Wandleuchter, Kerzenständer, Armleuchter, Girandolen, Laternen, Kronleuchter vorwiegend russischer und französischer Herkunft erhalten geblieben.

Im Museum ist eine interessante Sammlung der russischen Portraitkunst des 18. – 19. Jahrhunderts entstanden, die Werke von Iwan und Nikolai Argunow, D. Lewitski, seltene Gemälde wenig bekannter Maler Gorbunow, Parmenow u. a. einschließt.

Die Graphik- und Miniatursammlung des 18. – 19. Jahrhunderts umfasst Meisterwerke der besten russischen und ausländischen Künstler.

Die Schloss-Skulptur ist vorwiegend mit Marmorkopien vertreten, die im 18. Jahrhundert in Italien nach antiken Originalen gefertigt worden sind. Am Ende des 18. Jahrhunderts sind im Palast auch dreißig echte Gegenstände der Antike ausgestellt worden. Davon sind nur noch fünf erhalten geblieben.

Außer den Antiquitäten sind die Innenräume mit den Werken der westeuropäischen Bildhauer Canova, Lemoyne, Boizot, Triscorni und mit den Marmor-, Alabaster- und Bronzenvasen verschiedener Formen und Größen verziert.

Die Sammlung des russischen, europäischen und orientalischen Porzellans, die noch beim Feldmarschall Boris Scheremetew ihren Anfang genommen hat, ist gut auserwählt und enthält frühere Seltenheitsgüter. Dazu gehören in erster Linie die Waren der Porzellan-Manufaktur Meißen. Interessant ist auch das erste Porzellan der Sèvres und der Wiener Manufakturen, englischer Werke Derby, Wedgwood, Longton Hall und deutscher Fabriken in Thüringen.

Eine umfangreiche Sammlung der Keramik, mit der noch die Fürsten Tscherkasski angefangen haben, enthält die rarsten Exemplare des japanischen und chinesischen Porzellans des 16. – 18. Jahrhunderts.

Die Sammlung der russischen und westeuropäischen Fächer aus dem 17. – 20. Jahrhundert ist 1958 von dem bekannten Sammler F. E. Wischnewski gegründet worden. Seit dieser Zeit ist sie bedeutend angewachsen und zu einer der größten und wertvollsten Sammlungen des Landes geworden. Den Hauptteil bilden Fächer und Fächerwedel, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts — in der Blütezeit der Fächerkunst — gefertigt sind.

Das Museum beherbergt eine große Sammlung echter Zeichnungen, Abmessungszeichnungen, Projekte aus dem 18. Jahrhundert, die mit der Planung und Errichtung des Palastes in Ostankino verbunden sind. Diese Schriftstücke veranschaulichen, gemeinsam mit der Aktei des Landguts und der Bibliothek, die zum Teile aus Scheremetews Büchersammlung besteht, die Entstehungsgeschichte der hervorragenden Idee, den Verlauf der Projektierungs- und Bauarbeiten. Sie lassen auch eine umfassende Restaurierung sowohl im Palast, als auch in der Parkanlage durchführen. Der Grundstein zur Parkanlage Ostankino ist noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts gelegt worden.

Der Park bildete sich um die Jahrhundertswende des 18. – 19. Jahrhunderts endgültig heraus und bestand aus dem Lust- und dem „Zusatzgarten“. Das Gelände des Lustgartens grenzte an den Palast und schloss eine harmonische Kombination einiger Gestaltungselemente der Landschaftsarchitektur in sich ein: einen regelmäßigen Teil mit zwei achtstrahligen Alleen, das Parterre, das einst von Berceau-Laubengängen umringen war, einen „Parnassus-Berg“, das nicht erhalten gebliebene „eigene Gärtchen“ und einen Zederhain, sowie auch einige Bereiche im damals populären „englischen“ Stil, d.h. im Stil des Englischen Landschaftsgartens. Auf dieselbe Weise wurde der geräumige „Zusatzgarten“ mit ein paar malerischer Teiche angelegt. Die wenigen Parkbauten sind nicht erhalten geblieben, aber die vorhandenen Zeichnungen lassen sie bei der Restaurierung des Lustgartens wiederaufbauen.

Das Museum wickelt aktive Ausstellungstätigkeit ab, indem es zeitweilige Ausstellungen aus seinen Fonds sowohl im Palais als auch in anderen Orten des Landguts organisiert. In den letzten Jahren ermöglichte die konsequente Restaurierung das Theater, einen Teil der Festsäle und den Park für die Besucher zu eröffnen.

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Landsitz Ostankino



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