Auf den Gedanken an eine Landresidenz, die an ihrer Pracht dem französischen Versailles nicht nachstehen würde, ist Peter I. im Jahre 1714 gekommen. Die erhaltenen Zeichnungen des Zaren, seine Erlasse und Merkzeichen auf den Dokumenten lassen uns behaupten, dass das gesamte Konzept der Ensemblegestaltung und zum Teil auch die ausführliche Ausarbeitung einzelner Elemente der Architektur und der Springbrunnen selbst dem Gründer Peterhofs gehören.
Das Tempo, mit dem die Residenz errichtet wurde, überraschte und erstaunte. Im August 1723 fand die feierliche Eröffnung Peterhofs statt („Peterhof“ nannte man die Residenz nach dem holländischen „der Hof Peters“). Zu dieser Zeit war der Untere Garten angelegt, der Seekanal war durchgegraben, ein Teil der Springbrunnen funktionierte, die oberen Paradezimmer waren ausgestattet, Schlösser Monplaisir und Marly waren aufgebaut, die Eremitage war fast fertig, mehr als 20 hölzerne Galerien und Pavillons, verschiedene Rankgitterzäune und die Große Kaskade waren gebaut. Der Marly-Palast war noch nicht mit dem Marmor verkleidet, funktionierte aber schon zeitweise. Es gab da sechzehn mächtige Fontänen, solche wie die Großen Brunnen und die Ménager Brunnen, „Pyramiden-Fontäne“, Fontäne „Garbe“, Springbrunnen in den Rankgitternischen an den Seiten des Kanals und die Fontäne des Ménagerie-Teiches. Auf den Kaskaden, Springbrunnen, Terrassen und Alleen standen bleierne, vergoldete, Marmor-, Alabaster- und hölzerne Statuen, Vasen und Büsten. Die gestutzten Gebüsche und Bäume, die gemusterten Blumengärten und seltene Pflanzen in den ausgemalten keramischen Vasen und Kübeln mit vergoldeten Reifen ergänzten das Bild der Peterhofs Gärten, in dem der Schwung und die Großartigkeit mit der Feinheit der Details und der auserlesenen künstlerischen Einrichtung der Schlossinnenräume verbunden waren.
Die Seeresidenz Peterhof, die durch ihre Pracht mit den berühmten königlichen und fürstlichen Parkensembles Frankreichs, Deutschlands und Italiens konkurrierte, überraschte Europa nicht weniger als die neue russische Hauptstadt Petersburg.
Die Gegner der Reformen Peters, die den jungen nach Moskau gebrachten Peter II. umgaben, gaben Peterhof und Petersbug der Vergessenheit preis, sie zur Verödung und Zerstörung verdammend. Und nur im Jahre 1730 begann auf Veranlassung von Anna Iwanowna, die wie eine würdige Peters Erbin aussehen wollte, der neue Aufschwung der Bauarbeiten, der zehn Jahre dauerte. Dieser Aufschwung ist in vollem Maße mit der energischen und vielseitigen Tätigkeit eines der begabtesten russischen Baumeister der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts M. G. Zemzow verbunden. Ein berühmter Kunstwissenschaftler W. J. Kurbatow schrieb 1925: „Russland gab der Welt Zemzow, der der echte Schöpfer Peterhofs ist und der die führenden künstlerischen Gedanken verwirklichen konnte, die im Kreise der Pariser Meister schwebten, obwohl diese Gedanken nirgends in Europa, außer Paris und Peterhof, verstanden und verwertet waren“.
Der Zweite Weltkrieg war für die Peterhofer Ensembles eine Zeit großer Herausforderungen. Die Hitlertruppen drangen in Peterhof am 20. September 1941 ein und eroberten nach den dreitägigen Kämpfen die Stadt. Die Okkupanten hielten sich hier bis zum 19. Januar 1944. Während dieser Zeit haben sie die Kunstschätze Peterhofs ausgeraubt und vernichtet.
In allen Parks wurden Bäume abgeholzt, die Schlossgebäude, der Pavillon und die Brücken verwüstet. Der größte Schaden wurde dem Unteren und dem Oberen Garten zugefügt. Die Panzerabwehrsperren aus den hundertjährigen Bäumen, die Gräben, Unterstände, Bunker, Feuernester, Schützengräben, Trichter, der Stacheldraht und Wurfgranaten machten das Gelände an vielen Orten fast ungangbar.
Den Großen Palast hatten die Okkupanten gesprengt und verbrannt. Das Feuer zerstörte die Interieurs des Katharinen-Flügels. Mit einer Verzögerungsmine wurde der Marly-Palast gesprengt. Monplaisir, die Eremitage, die Große Kaskade, die Kaskade „Goldener Berg“ und die Schachbrettkaskade wurden erheblich beschädigt. Auch das unterirdische Rohrsystem wurde außer Betrieb gesetzt. Die Faschisten schafften die Statuen von Samson, dem Zauberer, der Newa, den Tritonen, die bleiernen Basreliefs der Großen Kaskade und Tausende Museumswerte ab.
Nach dem Krieg war der Untere Garten dank der Arbeit der Entminer und Tausende auf das Aufräumen der Parks ausfahrenden Leningrader am 17. Juni 1945 für die Spaziergänge geöffnet, und am 25. August 1946 wurden 38 Springbrunnen im Mittelteil des Gartens eingesetzt.
Zu einem markanten Ereignis in der Geschichte Peterhofs wurde der 14. September 1947, als die vergoldete Bronzegruppe “Samson bezwingt den Löwen” ihren Platz vor der Großen Kaskade einnahm. Der aus der Asche auferstandene Peterhof entzückt mit der Verbindung der Baukunst, der Plastik und des fließenden Wassers, mit der Harmonie der Kunstwerke und der Natur.
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