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Menschikow-Palais (Sankt Petersburg)

Sankt Petersburg, Universitetskaja nabereschnaja, 15, Tel.: +7 812 323-11-12, Metro: Gostinyj Dwor, Newski Prospekt, Wassiljeostrowskaja.

Das Menschikow-Palais auf der Wassiljewski-Insel ist der erste monumentale steinerne Wohnbau in Sankt Petersburg. Es ist für den durchlauchtigen Fürsten A. D. Menschikow, den nächsten Vertrauten Peters I. erbaut worden.

1687 wurde der ungebildete Sohn eines Pferdeknechtes, Alexander Danilowitsch Menschikow, zum Offiziersburschen Peters I. Seit 1697 war er ein Busenfreund des Zaren, der ihn auf allen Reisen begleitete. Dank seiner Treue und seinem Eifer, seinem außerordentlichen militärischen und Verwaltungstalent gewann Menschikow eine große Autorität bei Hofe des Zaren und erhielt den Fürstentitel. 1703 wurde er von Peter I. zum Gouverneur der Provinz Ingermanland ernannt, die später Gouvernement Sankt Petersburg genannt wurde. Im Mai 1710 kehrte Menschikow nach einer fünfjährigen Abwesenheit als Held der Schlachten an der Ostsee und bei Poltawa nach Petersburg zurück und befasste sich mit der Errichtung seiner Residenz auf der ihm von Peter I. verliehenen Wassiljewski-Insel.

Die Errichtung des Palais begann 1710 unter Leitung des Architekten Giovanni Maria Fontana und wurde 1721 von dem Baukünstler Gottfried Johann Schädel abgeschlossen. Architektonisch wurde das Palais im Stil des Barocks der Zeit Peters I. gestaltet. Ursprünglich bestand das Palais aus einem Gebäude, dessen Fassade auf die Newa, damals die wichtigste Straße, ging, und einigen Seitenflügeln, die einen kleinen Hof umgaben. Auf dem Nachbargelände war ein Garten angelegt, der nicht erhalten geblieben ist. Der Garten wurde mit zahlreichen Skulpturen, feinen Springbrunnen, dunklen Grotten und Orangerien mit wunderlichen Pflanzen dekoriert. Seitens der Newa wurde vor dem Palais ein Kai eingerichtet, damit kleine Schiffe direkt vor dem Haupteingang anlegen konnten.

Das Palais sah ziemlich imposant aus: Seine Hauptfassade wurde mit drei Pilasterreihen und geschnitzten steinernen Kapitellen verziert. Der zentrale Teil des Gebäudes wurde mit einem Attikagesschoss mit Skulpturen gekrönt, die Seitenrisalite — mit gebogenen Frontonen mit Fürstenkronen. In der baukünstlerischen Gestaltung des Palais vermischen sich verschiedene Stilrichtungen: Eine streng symmetrische Einplanung der Räume und ein hohes palazzoartiges Durchgangsvestibül mit Arkaden erinnern an Italien, während die kobalt-gemusterten Wandvertäfelungen, Fliesen an der Decke und an den Kachelöfen zu kennzeichnenden Elementen des holländischen Stils gehören.

In der Ausstattung der Innenräume verwendete man Gold, Silber, Marmor, die wertvollsten Holzarten, Gemälde und Stuck, gemusterte holländische Kacheln, antike und moderne italienische Skulpturen, große venezianische Spiegel, Kristallkronleuchter, Gobelin- und chinesische seidene Tapetengewebe. Die Möbel einschließlich Stühle und Sofas mit Fürstenwappen an hohen Lehnen, Tische mit vergoldeten Beinen waren nicht weniger prunkvoll. In dem Palais sind die seinerzeit reichsten Gemälde-, Skulpturen-, Kunstgewerbe- und Münzensammlungen erhalten.

Im Gegensatz zu Peter I., der in seinem Privatleben bescheidene Verhältnisse bevorzugte, mochte Menschikow Luxus und lebte auf großem Fuße. Sein Palais war das größte und prächtigste Gebäude in Petersburg zu Zeiten Peters I., welches sogar die Zarengemächer übertraf. Deswegen wurden gerade im Palais des durchlauchtigen Fürsten Staatsempfänge gegeben und die berühmten Peters Assembleen und Feste gefeiert.

Das Palais war so luxuriös, dass in der Stadt Gerüchte umliefen, dass Menschikow seine Gemächer „mit eingesparten Materialien und staatlichen Geldern“ gebaut habe, und dass Peter es erfahren, ihn zu sich geholt und mit seinem Schlagstock verprügelt habe.

Nach dem Tode Peters I. unterstützte Menschikow Katharina I. in ihrer Thronbesteigung und war während ihrer Herrschaftsjahre der wahre Regierer Russlands. 1727 gelang es aber den Fürsten Dolgorukows, Peter II. ihm gegenüber feindlich einzustimmen: Menschikow wurde des Staatsverrates und der Veruntreuung von Staatsgeldern beschuldigt und zuerst nach Ranenburg und dann nach Berjosow verbannt. Im Jahre 1728 wurde das ganze Eigentum des durchlauchtigen Fürsten, zu dem damals 90 Tausend Leibeigenen, zahlreiche Dörfer, 13 Mio. Rubel, einige Hunderte Pude Gold, Silber und Diamanten und noch Vieles mehr zählte, enteignet und das Palais dem Schlachta- Landkadettenkorps (später das Erste Kadettenkorps) überreicht. Für den Bedarf dieser Lehranstalt errichtete man neue Bauten und Seitenflügel, und das ehemalige Palais wurde erheblich umgebaut. 1888 nahm einen großen Teil des Gebäudes das Museum des Ersten Kadettenkorps ein.

Die Ereignisse der Revolution am Anfang des 20. Jahrhunderts fügten der Innenausstattung des Palais erheblichen Schaden zu: Seine Säle wurden ausgeraubt, das Museum verwüstet und geschlossen. In der Sowjetzeit bat das Gebäude verschiedenen Anstalten Raum und erst 1967 wurde es der Eremitage übergeben.

Nach der Restaurierung, die in den 1970er Jahren erfolgte, beherbergte das Palais die Ausstellungen der Eremitage, die der russischen Kultur des frühen 18. Jahrhunderts gewidmet waren. 1981 hat das Museum zum ersten Mal seine Türen für die Besucher geöffnet.

Das Palais ist gut erhalten und hat als einer der ersten Bauten aus der Zeit Peters I. einen hohen baukünstlerischen Wert.

Fotogalerie Foto Vorschau (89)

Menschikow-Palais



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