Es gibt auf der Welt nicht so viele biologische Museen, die der Evolution gewidmet sind, und es ist das einzige solche Museum in Russland. Der Gründer des Staatlichen Darwin-Museums und sein erster Direktor war Doktor und Professor der Biologie, Museumswissenschaftler Alexander Fedorowitsch Kots.
Das Schicksal des Museums ist bewundernswert. Es entstand in der Jahrhundertwende aus einer Privatsammlung und wurde nach dem Umzug in die neuen Wände wiederbelebt.
Alexander Fedorowitsch Kots arbeitete auf dem Bereich der Biologie in der Zeit, als die Evolutionstheorie von Charles Darwin sehr populär in Russland geworden war. Nachdem er die größten europäischen Museen, einschließlich des Britischen Museums mit seinem berühmten Darwin-Saal, besuchte, kam er auf den Gedanken, in Russland ein erstes Museum der Evolution zu errichten.
Ein entscheidender Moment in der Verwirklichung der Idee von A. F. Kots war die Gründung des Instituts für Evolution und Darwinismus an der Moskauer Hochschule für Frauen im Jahr 1907. Durch die Fürsprache der Professoren der Moskauer Universität, N. K. Kolzow und P. L. Suschkin, wurde A. F. Kots zum Leiter des Instituts erklärt. Als Anschauungsmaterial benutzte der junge Lektor in seiner Lehrarbeit eine Sammlung, die er durch sein eigenes Kapital zusammenstellte und im Jahr 1907 dem zoologischen Labor der Hochschule schenkte. Dieser Moment gilt heute als Datum der Museumsgründung.
Zusammen mit den altruistischen Menschen, die genauso ihrer Arbeit selbstlos treuergeben waren, stellte A. F. Kots die Museumsexposition zusammen. An viele dieser Menschen erinnerte er sich später mit großer Dankbarkeit, und nannte einige von ihnen seine „Mit-Gründer”, die mit ihm die Ehre sowie die Betreuung des Museums teilten.
So widmete die Frau von Alexander, Nadeschda Nikolajewna Ladigina-Kots, dreißig Jahre ihres Lebens dem Museum. „Sie, Nadeschda Nikolajewna, war mein furchtloser Helfer auf der kleinen Kommandobrücke des „Museumsschiffes“, der mich vor den Unterwasserriffen und den vernichtenden Stürmen rettete. Mit ihr, meiner treuen Helferin bei der Gründung des Museums, möchte ich offen und mit Freude die Aufmerksamkeit für meine Person teilen“, — sagte Alexander Fedorowitsch dankbar.
Nach der Idee von A. F. Kots sollte die Museumsexposition nicht nur wissenschaftlich, sondern auch anschaulich sein. Im Museum kann man die Arbeiten der talentierten Tiermaler wie W. A. Watagin, K. Ch. Flerow, A. N. Komarow, N. N. Kondakow, W. J. Trofimow und anderer Maler betrachten. Denn gerade die Kombination von den wissenschaftlichen Naturexponaten und den Kunstwerken erzeugt den eigenartigen Stil des Museums.
Dennoch spielte, nach Ansicht von A. F. Kots, die Taxidermie immer die entscheidende Rolle. Er hatte Glück, Phillip Jewtichijewitsch Fedulow zu treffen, von dem die meisten Exponate des Darwin-Museum gefertigt wurden. „Wenn es Fedulow nicht gäbe, gäbe es auch kein Museum“ — gab A. F. Kots später zu. Die Arbeit der Taxidermisten und Maler des Museums sowie das persönliche Bemühen von Alexanders Fedorowitsch, neue Sammlungen in den besten Werkstätten für Taxidermie in Russlands und Europa zu erwerben, führten dazu, dass die Räume des Museum zu klein wurden.
Bereits im Jahr 1940 sagte A. F. Kots: „Noch zwei Jahren würden wir im alten Gebäude ausstellen können, aber die Exposition müsste in diesem Fall verkleinert werden und die Ausstellungsräume müssten als Lagerräume benutzt werden“. Jedoch musste das Museum auf das neue Gebäude noch sehr lange warten.
A. F. Kots verstarb im Jahr 1964, und das Museum wurde von Wera Nikolajewna Ignatjewa weitergeleitet, die es schaffte, nach zehn Jahren Bau das Museum in das neue Gebäude zu überführen.
Am 2. September 1995 fand die feierliche Eröffnung des neuen Gebäudes für das Staatliche Darwin-Museum statt. Der Traum des Gründers ging in Erfüllung: „Es werden Jahre vergehen, aber unser Museum wird ein neues Gebäude bekommen, das dem Inhalt würdig sein wird. Und dann werden sich die einzigartigen Sammlungen des Museums, die bis jetzt wegen Ausstellungsplatzmangel zurückblieben, Dutzenden Millionen von Besuchern präsentieren.
Das Darwin-Museum wurde von seinem Gründer und dem ersten Direktor A. F. Kots. „Tretjakow-Galerie für Biologie“ genannt.
Die einzigartige Kombination von der Malerei, der Graphik, der Skulpturen und den wissenschaftlichen Naturexponaten heben das Museum von allen anderen biologischen Museen hervor. Am Jahrhundertanfang schien die Idee der Nutzung von Kunstwerken in den naturwissenschaftlichen Museen absolut neu zu sein. Aber Alexander Fedorowitsch meinte, dass ein solches spezielles Museum für Evolutionstheorie ganz neu gestaltet werden soll. „Diese Einheit zwischen den Emotionen und dem Verstand, die sehr tief in der menschlichen Natur liegt, bestimmte die Richtlinie bei der Einrichtung des Museums bzw. die Kombination der Wissenschaft und der Kunst“, — schrieb A. F. Kots.
Einer der ersten Maler, der für die Arbeiten im Museum herangezogen wurde, war Wasilij Aleksejewitsch Watagin. Er arbeitete im Museum von 1908 bis 1949. Ihn, zusammen mit Nadeschda Nikolajewna Ladigina-Kots und dem Taxidermist Phillip Jewtichijewitsch Fedulow, nannte Alexander Fedorowitsch „Mit-Gründer“ des Museums.
W. A. Watagin absolvierte das Institut für Mathematik und Naturwissenschaft an der Moskauer Universität und besuchte gleichzeitig das N. A. Martynow-Maleratelier und den K. F. Juon-Zeichenkurs. Seine Begeisterung für Zoologie und Zeichnen bestimmte den professionellen Weg von W. A. Watagin, und später wurde er Mitglied der Kunsthochschule der UdSSR, Nationalpreisträger der UdSSR und RSFSR, anerkannter „Patriarch“ der russischen Tiermalerei, einer der Gründer der Moskauer Schule für Tiermalerei. Diese Schule entstand auch in den Wänden des Staatlichen Darwin-Museums.
W. A. Watagin begeisterte sich für verschiedene Kunstarten. Aus diesem Grund werden im Fundus des Museums Hunderte seiner Kunstwerke aufbewahrt, die aus Gips, mit Öl, Bleistift, Tusche oder Aquarell gemacht wurden. A. F. Kots äußerte sich sehr treffend über seine Arbeiten: „Wasilij Aleksejewitsch Watagin... als Bildhauer, Grafiker und Maler errichtete sich während der vierzigjährigen Arbeit im Museum ein echtes Pantheon für seine Werke, die durch den großartigen Umfang und die Breite der Thematik beeindrucken: Von Mammuten bis Falter, von monumentalen Statuen und den Büsten verschiedener Wissenschaftler bis Grinsen und Lächeln eines Pavians“.
Gleich nach W. A. Watagin wurden im Museum andere bewundernswerte Tiermaler beschäftigt wie A. N. Komarow, K. K. Flerow, N. N. Kondakow, W. W. Trofimow, A. N. Formosow. Auch viele andere Museen präsentieren mit Stolz ihre Arbeiten. Ihnen, nach der Aussage von A. F. Kots: „... verdankt das Museum, dass das nicht Ausgesprochene auf den Präparaten in den Schaufenstern durch Maler auf den Hunderten von Leinwänden zu Sprache gebracht wurde. Diese Bilder machen die Exponate des Darwin-Museums zauberhaft und lebendig: Selbst der meist kunstvoll präparierte Tierkörper kann diesen Effekt nicht erzeugen.
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